Aufgewachsen im Salzburger Lungau, habe ich eine gleichzeitig enge und auch freie Kindheit verbracht.
Mit sieben Geschwistern aufwachsend, folgte auf eine wilde Kindheit eine nicht minder wilde, vom Leitsatz „Ich will alles ausprobieren“ geleitete Jugend.
Damals schon haben sich zwei Dinge als für mich bedeutsam herausgebildet.
Erstens Bücher – Ich habe viele Jahre lang jeden Tag ein ganzes Buch förmlich verschlungen und das meiste wohl längst vergessen.
Zweitens das Sprechen.
Ich habe schon als Kind nie im Dialekt gedacht, immer „nach der Schrift“.
Ich habe im Geiste meine Gedanken fortwährend formuliert, verworfen und dann wieder neu formuliert, als ob ich sie für jemand anderen dächte.
Diese Wichtigkeit des Sprechens war wohl später der Hauptgrund für meine Entscheidung an eine Schauspielschule zu gehen.
Wäre es nach einigen Jahren am Volkstheater und als freier Schauspieler in Film- und Fernsehproduktionen eine Weltkarriere geworden, würde ich wohl immer noch ausschließlich spielen, so aber habe ich mich entschlossen, neben der Schauspielerei meinem zweiten tiefen Wunsch Raum zu geben – andere Menschen auf ihrem Weg zu begleiten ihre Tiefe und ihr Potenzial zu entdecken und ihren authentischen Ausdruck zu finden.